Linux Partition verkleinern

Um eine Linux ext3/ext4 Partition erfolgreich zu verkleinern, muss die Größe korrekt bestimmt werden. Wie Ihr vorgehen solltet beschreibe ich in dieser Anleitung.

In dieser Anleitung gehe ich von einem Debian System mit ext4 und GPT Partitionstabelle aus. Es sollte jedoch allgemein umsetzbar sein.

Punkt 1: Installation von gdisk (GPT)

Sollte die Systempartition verkleinert werden, startet bitte zuerst ein Linux Recovery/Rescue System. Die Partition darf nicht gemountet sein!
Unter Debian installieren wir zuerst gdisk um GPT Partitionen bearbeiten zu können. Für MBR Partitionen kann dieser Schritt ausgelassen werden.

Punkt 2: ext3/ext4 Journal entfernen und FSCK durchführen

Wir lassen uns zuerst die Partitionstabelle ausgeben. Es soll /dev/sda4 auf 45 GB verkleinert werden.

Um das Journal der ext3/ext4 Partition entfernen zu können, führen wir einen Filesystem Check durch.

Nun entfernen wir das Journal und führen noch einmal einen Filesystem Check durch.

Punkt 3: Verkleinern von /dev/sda4

Jetzt kann die Partition auf beispielsweise  45 GB verkleinert werden.

ACHTUNG: Achtet bitte darauf, dass die Partition nach dem Verkleinern noch genügend Speicherplatz frei hat. Die Partition darf nicht kleiner werden als sie mit Daten befüllt ist!

Punkt 4: Partitionstabelle verkleinern

Wir nutzen wieder gdisk (GPT) oder fdisk (MBR) um die Partition /dev/sda4 zu löschen, und mit der neuen Größe erneut anzulegen. Als Faustregel immer +1 GB dazurechnen!

ACHTUNG: Wenn die Faustregel beachtet wurde, gehen bei diesem Schritt keinerlei Daten verloren!

Öffnet die betroffene Festplatte /dev/sda mit gdisk und listet mit (p) die Tabelle auf. Wir sehen noch 548.8 GB.

Nun löschen wir Partition 4 mit den Kommandos (d) und (4), gefolgt von der Eingabe-Taste.

Jetzt legen wir Partition 4 (/dev/sda4) mit der korrekten neuen Größe an. Geben (n) – (4) – (ENTER für Default) und (+46G) ein.
Rechnet nach der Faustregel immer mindestens 1 GB zur neuen Größe hinzu!

Wir prüfen die neu angelegte Größe (p) und speichern die Änderung ab (w). Es werden die korrekten 46 GB (45 GB + 1 GB Faustregel) ausgegeben.

Punkt 5: Inhalt prüfen und Journal aktivieren

Nun prüfen wir ob unsere Daten alle noch vorhanden sind.

Jetzt kann das Journal aktiviert werden und zur Sicherheit noch einmal das Dateisystem geprüft werden.

Das Recovery/Rescue kann beendet werden, das System sollte normal starten und es ist genügend Speicherplatz frei für z.B: verschiedene LVM Devices.

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dominion

Linux Systemadministrator

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2 Antworten

  1. Hans sagt:

    Führte das aus mit fdisk. Anschließend war die Partition nicht mehr mountbar mit Meldung ‚bad superblock‘. Originalgröße waren 80 GB, belegt sind 3 GB, neue Größe gab ich mit +50G an. Nach (p) sah alles ok aus. (w) beendete fdisk automatisch. fdisk fragte übrigens nach dem Neuanlegen ‚do you want to remove the signature?‘ was ich verneinte. Was kann da schiefgelaufen sein? Die Partition war ursprünglich mit debian stretch‘ erzeugt worden.

    Lies dann testdisk drüberlaufen mit einer Analyse, dann liess ich testdisk das Ergebnis auf die Platte schreiben: Jetzt ist die Partition mit der alten Größe wieder mountbar.

  2. Dominion sagt:

    Alternatives Beispiel für Proxmox mit LVM:

    Auf der VM:
    1) df -h, Belegeung merken -> bsp. 13G
    2) start Debian Rescue
    3) e2fsck -f /dev/vda3
    4) resize2fs -M /dev/vda3
    5) parted
    > select /dev/vda
    > print
    > resizepart
    > 3
    > 30GB
    > quit
    6) resize2fs /dev/vda3

    Auf dem Hostsystem:
    1) lvresize -L 30G /dev/vol/vm-100-disk-0

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